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So bunt war der Tag des Friedhofs in Rheydt

Steinmetze, Floristen, Gärtner, Bestatter, Trauerredner, Tierbestatter und Künstler haben am vergangenen Sonntag unter dem Motto „Friedhof erleben“ ihr Handwerk auf dem Friedhof an der Preyerstraße gezeigt und darüber informiert.

Wer am Sonntag den Friedhof an der Preyerstraße besucht hat, dem bot sich ein buntes Bild voller Leben: Dass das in keinem Widerspruch zu einem Friedhof steht, haben alle Friedhofsakteure am vergangenen Wochenende bewiesen. Kinder, die den Fuhrpark der mags-Friedhofsunterhaltung erkundeten, die sich bei den Steinmetzen kreativ an Ton- und Gipsarbeiten ausprobierten, an Graffiti-Leinwänden erste Versuche mit der Spraydose machten, bei den Imkerinnen Honig probierten oder mit den Friedhofsgärtnern Blumenzwiebeln pflanzten. Das bunte Programm mit vielen Mitmachaktionen und Informationen rund um die abwechslungsreichen Gewerke, Arbeiten und Angebote auf dem Friedhof ist gut angekommen.

„Trotz vieler Parallelveranstaltungen im Stadtgebiet war unser Angebot zum Tag des Friedhofs gut besucht. Das freut mich nicht nur, sondern zeigt auch, wie wichtig das Thema Aufklärung rund um die Friedhöfe ist“, betont Bärbel Mülstegen, stellvertretende Bereichsleiterin der mags-Friedhöfe.

Beeindruckt waren die Besuchenden nicht nur von den vielfältigen Arbeiten der Friedhofsgärtner und Steinmetze. Auch die Floristen haben viele Interessierte begeistert. So haben die Auszubildenen ihre praktische Prüfung während der Veranstaltung auf dem Friedhof abgelegt. Ihre Aufgabe war es, Urnengestecke in einer gewissen Zeit und unter den strengen Vorgaben der Innung zu gestalten. Besuchende konnten ihnen dabei in der Floristenwerkstatt über die Schulter schauen. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich: von klassisch über verspielt bis hin zu modernen Arbeiten war alles dabei.

Die Trauerhalle war ebenfalls von Floristen und Bestattern ansprechend dekoriert. „Besuchende bekommen hier einen schönen Eindruck, wie vielfältig und modern Bestattungen sein können und wie durch die Floristenkunst individuelle, letzte Blumengrüße entstehen können“, sagt Melanie Gerstenberg von der mags-Friedhofsverwaltung, die das Event initiiert, organisiert und geplant hat. Gleiches gilt auch für die Tierbestattung, für die es vor Ort ebenfalls eine Beratung gegeben hat. Die bemalten Särge, Urnen und Tierportraits von Künstlerin Anna-Katharina Spelten kamen bei den Besuchenden ebenfalls gut an.

Die entstandenen Graffitis zum Thema „Memento Mori/verstorbene Graffitilegenden“ der jungen Graffiti-Künstler vom Projekt 5 POINTZ werden darüber hinaus nun in einer temporären Ausstellung auf dem Rheydter Friedhof zu sehen sein.

„Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die zu dieser bunten und abwechslungsreichen Veranstaltung beigetagen haben. Es ist wichtig, dass wir unsere Arbeit nach außen sichtbar machen. Nur so können wir es schaffen, Vorbehalte und Hemmungen abzubauen, damit der Tod und das Sterben keine Tabus bleiben. Denn beides gehört zum Leben dazu“, betont Sebastian Kieselbach-Peters, der bei mags die städtischen Friedhöfe leitet.

Friedhöfe im Wandel

Die städtischen Friedhöfe befinden sich in einem spürbaren Wandel: Mit dem von mags erarbeiteten Rahmenkonzept für die Friedhöfe ist nicht nur die Vielfalt der Angebote gewachsen. Auch die Bedeutung der Friedhöfe als Orte für die Lebenden und Hinterbliebenen wächst. Dazu zählt auch, den Friedhof und die Menschen, die dort arbeiten, nahbar zu machen, um Vorbehalte und Hemmungen abzubauen. Denn Friedhöfe sind mehr als nur Orte der Trauer.

Weitere Informationen unter https://mags.de/friedhoefe