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Schon jetzt 15.000 Kubikmeter Wasser für Mönchengladbacher Bäume

Zusätzliche Bewässerungswagen, 1000 Bewässerungssäcke, extra Tränkfahrten: Die Anstrengungen und der Aufwand, den mags zur Erhaltung des Mönchengladbacher Baumbestands betreibt, nehmen von Jahr zu Jahr zu.

Seit März dieses Jahres hat mags bereits 15.000 Kubikmeter Wasser auf die Mönchengladbacher Straßenbäume verteilt. Wie groß die Wassermenge am Ende sein wird, stellt sich im November heraus.

Nach ihrem diesjährigen Bewässerungskonzept tränkt mags mit sechs Bewässerungswagen städtische Bäume bereits seit März, um schon beginnenden Trockenstress abzuwehren. Die Anzahl der Bewässerungssäcke wurde von 300 auf 1000 mehr als verdreifacht. Daneben werden Sträucher und Pflanzen in Parks von bis zu 15 Personen von Hand getränkt.

Neben der mags-Grünunterhaltung bringen sich auch die mags-Tochter GEM sowie Fremdfirmen in die Baumbewässerung ein. Um die Synergien von mags und GEM zu nutzen, werden gerade zwei Winterdienstfahrzeuge der GEM zu Bewässerungsfahrzeugen umgebaut: Der Feuchtsalzstreuer und das Raumschild werden gegen Wassertank und Gieß-Arm für ihren Einsatz ausgetauscht. Dieser Austausch erfolgt nach dem Sommer problemlos auch umgekehrt, so dass die Fahrzeuge schnell wieder fit für den Winterdienst sind.

Jungbäume erhalten in ihren ersten drei Lebensjahren wöchentlich jeweils 60 bis 80 Liter Wasser, ältere 100 Liter. Von den insgesamt 86.000 Bäumen in den Parks, Grünflächen, Friedhöfen und an den Straßen der Stadt wässert mags zurzeit 3000; dabei handelt es sich hauptsächlich um Straßenbäume, da diese besonders extremen Standortortbedingungen ausgesetzt sind. Die 3000 Bäume haben ein Standalter von bis zu 15 Jahren. Ab diesem Zeitpunkt sollten die Bäume ein ausreichend starkes Wurzelsystem entwickelt haben, um ohne künstliche Bewässerung auszukommen.

In extremen Hitzesommern leiden allerdings auch deutlich ältere Bäume unter der langanhaltenden Dürre. „Würden wir alle 86.000 Bäume mit einem mittleren Wasserbedarf von etwa 300 Litern wässern, müssten wir 25.800 Kubikmeter transportieren. Das entspräche bei mit 6.600 Liter Tanks ausgestatteten Fahrzeugen 4300 Lkw-Fahrten pro Woche. Alle Bäume auf diese Art zu tränken wäre also ökologisch nicht sinnvoll“, sagt Jan Biehl, Leiter der mags-Grünunterhaltung: „Stattdessen muss Bewässerung neu gedacht werden.“

Und das kann freilich nur im Schulterschluss mit der Stadt gelingen. Unterirdische Wasserspeicher könnten beispielsweise angelegt werden; größere, miteinander verbundene Baumscheiben würden es ermöglichen, dass sich in den Mulden Regenwasser sammelt. Das würde aber auch weniger Platz für alle Arten von Verkehr und Leitungen bedeuten. So zu sehen an der Stephanstraße. Dort vergrößert mags vorhandene Baumscheiben. Hierfür müssen drei Pkw-Parkplätze weichen.

Zu den weiteren Bewässerungsmöglichkeiten, die mags und Stadt zurzeit gemeinsam prüfen, zählt das Bohren von Grundwasserbrunnen an strategischen Stellen. „So könnten wir Trinkwasser sparen, das wir bislang für die Baumbewässerung nutzen“, sagt Jan Biehl.

Neupflanzungen und Bürgerengagement

Rotbuchen, Gemeine Eschen, Birken: Was seit Jahrtausenden in Deutschland wächst, tut sich in Zeiten wachsenden Klimawandels schwer. „Diese Arten pflanzen wir im städtischen Grün nicht mehr. Wir setzen wie auch im vergangenen Jahr erneut 300 Jungbäume, darunter je nach Bodenbeschaffenheit und Hitze-Hotspots auch verschiedene Sorten der Japanischen Zierkirsche.

Hinzu kommen zahlreiche Baumspenden von engagierten Bürgern, Vereinen und Unternehmen, für die wir sehr dankbar sind. Es ist auch fantastisch zu sehen, wie viele Bürger mittlerweile städtische Bäume gießen. Das zeigt, dass es uns allen in der Stadt so wichtig ist, den Baumbestand zu erhalten und zu vermehren“, sagt Jan Biehl.