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Buchen sind Verlierer des Klimawandels

Buchen sollst du suchen! Das rät eine alte Volksweisheit bei plötzlich aufkommendem Gewitter. Schon bald kann dieser Satz aber eine ganz andere Bedeutung bekommen.

Bewässerungssäcke sind eine Möglichkeit, um Jungbäume in den Sommermonaten mit Wasser zu versorgen.

Die Buche eroberte Europa nach der letzten Eiszeit. Nun aber scheint es, als werde sie eine der großen Verliererinnen des Klimawandels. Seit zehn bis 15 Jahren zieht sie sich zurück. Langsam und für den Laien kaum merklich. Doch das ändert sich gerade. Deutschlandweit  haben viele Buchen den Kampf gegen eine sogenannte Komplexerkrankung verloren. Riesenporling, Brandkrustenpilz, die wollige Napfschildlaus – die Buche trifft es gleich mehrfach. Diese traurige Entwicklung macht auch vor Mönchengladbach nicht Halt. Vor allem im Schmölderpark ist das Buchensterben sichtbar. Die häufigen Wetterextreme setzen dem Bestand zu. Auf Orkan „Friederike“ Anfang 2018 folgte ein Dürresommer. Und auch in diesem Sommer ist es überwiegend trocken und heiß. Das schwächt die Bäume und macht sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge. 

Große Buchen benötigen pro Tag viele Hundert Liter Wasser. Pro Baum. Bekommt er diese nicht, sprechen die Experten von Wasserstress. Der Baum wird anfällig für Pilze und stirbt im schlimmsten Fall ab. Normalerweise dauert so ein Prozess gute fünf Jahre. In diesem Jahr ist es zu einer enormen Beschleunigung gekommen. Bäume, die noch im Mai kerngesund aussahen, sind innerhalb von sechs bis sieben Wochen so weit abgestorben, dass die Krone massiv bruchgefährdet ist. Äste können auch ohne Sturm in großer Höhe abbrechen und lebensgefährlich werden. „Uns bleibt leider nichts anderes übrig, als die abgestorbenen Buchen zu fällen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, sagt mags-Arborist Hanno Müller. 

Den Klimawandel im Hinterkopf hat mags die Stadtbäume im Blick. „Mit  Fachleuten wollen wir die Frage beantworten, welche Standorte und Baumarten in Zukunft  besser mit den veränderten Witterungsbedingungen zurechtkommen“, sagt Jan Biehl, Leiter der mags-Grünunterhaltung. So ist davon auszugehen, dass unsere Parks in einigen Jahren anders aussehen werden. Buchen muss man dann vielleicht suchen.

Über die Aktion

Unter dem Projekttitel „B.A.U.M. – Bäume aus unserem Mönchengladbach“ setzen mags und Künstler und Gestalter Norbert Krause in diesem Jahr die Bäume jeden Monat neu in Szene – und laden die Mönchengladbacher zum Mitmachen ein. Am Ende des Projekts steht ein Kalender der als schmucker Begleiter für das Jahr 2020 dient. 

In Mönchengladbachs Forst gibt es etwa eine Million Bäume und im übrigen Bereich etwa 86.000 und wohl mehr als 40 Hektar Baumgruppen. Sie alle werden von mags gepflegt und unterhalten. Dem Bereich Baumschutz und -pflege kommt eine wichtige Rolle rund um den Erhalt des Baumbestands in unserer Stadt zu. Durch Baumpflegemaßnahmen und -fällungen wird der Baumbestand gesund und verkehrssicher gehalten.

Bewässerungssäcke sind eine Möglichkeit, um Jungbäume in den Sommermonaten mit Wasser zu versorgen.