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Mehr als 3000 Fälle für die mags-Mülldetektive im Jahr 2019

280 Altreifen auf einem Feldweg, 21 Säcke Wasserzähler und die erfolgreiche Einführung der Roten Karte: Der tägliche Kampf der mags-Mülldetektive gegen illegalen Müll in Mönchengladbach

Der Altreifenfund im Januar

Der Kampf der neun mags-Mülldetektive gegen den wilden Müll in der Stadt führte 2019 zu mehr Einsätzen und Bußgeldverfahren als im Vorjahr. Neben alltäglichen Funden gab es auch spektakuläre und kuriose Fälle. Alle Zahlen und Fakten in der Jahresbilanz.

Gleich zum Jahresauftakt am 10. Januar 2019 fand mags auf einem Feldweg nahe Mönchengladbach-Rasseln 280 illegal entsorgte Altreifen. Ein Zeuge hatte beobachtet, dass die Reifen von einem Fahrzeug abgekippt worden waren, dessen Reifenspuren die Polizei per Gipsabdruck sichern konnte. „Das war bislang unser spektakulärster Fall, den wir sehr aufwendig recherchiert haben. Mit Erfolg: Wir konnten den Täter identifizieren und ihm einen Bußgeldbescheid über 1680 Euro schicken“, fasst Jörg Wilms, Leiter der mags-Mülldetektive, das Geschehen zusammen.

Im November wurden die  mags-Mülldetektive nach Wanlo gerufen. Dort hatten Zeugen am Rand der Hochstraße 21 Säcke gefunden, von denen fast alle mit Wasserzählern gefüllt waren. „Wir haben erste Ermittlungsansätze, die uns die Wasserzähler selbst liefern. Über die Hersteller können wir viel über die Geräte herausfinden. Zum Beispiel, wo sie verbaut waren“, erklärt Jörg Wilms den Ansatz in diesem Fall. Ein Ermittlungsverfahren ist eingeleitet, dem Täter droht eine erhebliche Geldbuße, denn  Elektroaltgeräte müssen laut Elektrogesetz (ElektroG) umweltverträglich entsorgt werden. Übrigens: Elektroaltgeräte aller Größen aus Privathaushalten können ganzjährig kostenfrei an den GEM  Wertstoffhöfen Heidgesberg im Nordpark und Luisental in Geistenbeck abgegeben werden.

Rote Karte dem Littering

Im September starteten die mags-Mülldetektive mit der Verteilung von Gelben Karten an Müllsünder, die durch Littering auffallen. Littering bezeichnet das achtlose Wegwerfen von Abfällen in der Öffentlichkeit. Dazu zählen das Wegschnippen von Zigarettenkippen, das Entsorgen von Kaugummis und anderen Dingen, aber auch Tauben und Enten füttern und Nichtentfernen von Hundekot.

Im Oktober tauschte mags die Gelbe gegen die Rote Karte aus, nachdem die Mönchengladbacher Stadtverwaltung die Strafen für die Verunreinigung von Straßen, Plätzen und Grünflächen durch weggeworfene oder liegengelassene Abfälle von den bis dahin fälligen 30 Euro auf bis zu 100 Euro erhöht hatte. Knapp zwei Monate nach der Einführung der Roten Karte hatten die Mülldetektive bereits 45 Raucherinnen und Raucher, die ihre Kippen auf den Boden geschnippt hatten, mit einem Bußgeldbescheid belegt.

Verdeckte Observationen und DNA-Tests

Auch in diesem Jahr observierten die mags-Mülldetektive verdeckt die verschiedenen Container-Standorte in Mönchengladbach. Viel wilder Müll wurde am Standort Schlachthofstraße entsorgt. Deshalb positionierten sich die mags-Mülldetektive dort an einem Wochenende gleich 16 Stunden am Stück. In dieser Zeit wurden in 72 Fällen Dinge entsorgt, davon waren 14 Vorgänge illegal. In den Fokus der Mülldetektive geriet dabei ein Paar, das gleich in mehrere Papiercontainer Teppiche, Schaumstoff und eine Hundedecke warf.

Nach dem Hinweis eines Anwohners zog mags im Mai 2019 zehn gefüllte Hundekotbeutel aus einem Gulli an der Eichenstraße heraus. Die Beutel wurden eingefroren, um zu einem späteren Zeitpunkt per DNA-Tests die Identität des Hundes und damit seines Halters zu ermitteln. Dies war am Ende nicht mehr nötig, da ein Nachbar den Hund erkannte. Der Hundehalter erhielt einen Bußgeldbescheid über  100 Euro.

Im März tauchten 67 blaue Säcke auf einem Feldweg nahe der Hardter Straße auf. Als die Mülldetektive die Säcke durchsuchten, fanden sie neben Dämmwolle, Hausmüll und Plastikabfall auch Unterlagen zu einem Baukran. Da der Besitzer des Krans der Verursacher des wilden Mülls sein könnte, recherchiert mags zurzeit, wem der Kran gehört.

Auf einem Weg zum Landschaftsschutzgebiet in Wickrath wurden an einem Wochenende im Juli mehr als 100 Altreifen entsorgt. Sie waren offensichtlich mitten auf den Wanderweg in der Nähe vom Schlossbad Niederrhein gekippt worden. Die mags-Mülldetektive nahmen aufgrund der Aufschriften von Kennzeichen auf einigen Reifen ihre Ermittlungen auf und konnten den Reifenhändler erfolgreich ausmachen.

Neben vielen spektakulären und kuriosen Fällen kümmerten sich die Mülldetektive auch um gestohlene Einkaufswagen. 2019 meldete mags 198 Einkaufswagen an die zuständigen Supermärkte zur Abholung – im Vergleich zu 2018 mit 298 entwendeten Einkaufswagen deutlich weniger.

Insgesamt haben die mags-Mülldetektive 2019 mehr als 3000 Prüfaufträge und Observationen durchgeführt. Etwa 750 Bußgeldverfahren wurden eingeleitet. Im Vorjahr waren es 2500 Prüfaufträge und Observationen bei Einleitung von 700 Bußgeldverfahren. „Unser Auftragsaufkommen nimmt auch  zu, weil wir verstärkt Abfallbehälter von Haushalten kontrollieren, denn das richtige Befüllen der Restmülltonnen ist noch nicht in allen Köpfen angekommen“, sagt Jörg Wilms.

Der Altreifenfund im Januar

Diese Hundekotbeutel landeten im Mai in einem Gulli statt in einem Mülleimer

Die Wasseruhren selbst führten zu verschiedensten Herstellern und gaben Aufschluss über ihren Werdegang